Der Start zur großen Veränderung fand durch die Gründung der „ARGE Wohnplätze für Bürger in Not“ im Jahr 1989 statt. Die Plattform, in der acht Vereine (darunter die Caritas, die Volkshilfe, das Hilfswerk, die Bewährungshilfe und selbstverständlich auch die ARGE Wien u.a.) zusammenarbeiteten, wurde durch die Stadt Wien ermöglicht. Erklärtes Ziel war es, 500 über ganz Wien verteilte Wohnplätze zu schaffen, in denen Obdachlose darauf vorbereitet werden sollten, in eine sogenannte Finalwohnung zu ziehen.
Für die ARGE Wien kam die Aktion anfangs nicht recht in Schwung. So konnten in den ersten drei Jahren der Aktion gerade fünf Wohnplätze organisiert werden.
Das änderte sich schlagartig, als Heinz Tauber im Jahr 1992 die Geschäftsführung übernahm und den Verein auf den Kopf stellte.
Jede*r kann Wohnen
Das war das Motto, das Heinz Tauber kreierte und damit die Sozialarbeit in der Wohnungslosenhilfe durcheinanderwirbelte. Neben der Entrümpelung wollte er sich nun verstärkt dem Wohnen widmen.
Seine Meinung war: nur durch mehr Wohnplätze lässt sich die Wohnungslosigkeit reduzieren, nicht durch noch so gut gemeinte Betreuung! Noch immer war der Fachstandard der Stufenplan, und die Verweildauer in Übergangsheimen dauerte oft zu lang.
Was in Wien fehlte, waren Wohnhäuser mit kleinen Garconnieren, die selbstständiges Wohnen in einer kleinen Hausgemeinschaft ermöglichten. Aber bis ein solches Wohnmodell entwickelt werden konnte, brauchte es noch einige Jahre und geeignete Mitstreiter.